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Eigeninitiative ist gefragt
Gewonnen hatte Memmingen schon mit dem Zuschlag zur Landesgartenschau 2000. Dort, wo früher verwahrlostes Industriegelände war, konnte die Stadt mit Hilfe von staatlichen Geldern einen 18 Hektar großen Landschaftspark entstehen lassen. 1,32 Millionen Besucher kamen, die Zahl der Übernachtungen stieg um 15,2 Prozent, die Restaurants erzielten ein Umsatz-Plus von 7,2 Millionen Euro. Diese Erfolgsgeschichte war mit dem Ende der Schau aber längst nicht vorbei. Denn während in anderen Städten Bayerns die Grünflächen, die durch eine Gartenschau geschaffen worden sind, in Zeiten klammer kommunaler Kassen verwaisen, haben die Memminger die Nachnutzung ihres Garten-schau-Geländes selber in die Hand genommen. Sie haben sich zum Verein "Freunde der Landesgartenschau" zusammengeschlossen, organisieren Feste, pflegen den Park. Viele Bürger sind eingebunden, Vereine, Schulen, Firmen. Zum Nulltarif. Es muss nicht immer die Kommune sein, die sich kümmert. Und die bezahlt. Eigeninitiative ist gefragt. Das Beispiel Memmingen ließe sich auf viele Bereiche des öffentlichen Lebens ausdehnen.
Quelle: Allgäuer Zeitung vom 26.07.2003 / Kommentar von Andrea Kümpfbeck
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