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Gartenschau-Gelände als Modell

Nachfolge-Nutzung wird von bayerischer Staatsregierung mit 20000 Büro unterstützt

Memmingen (aro).
In Memmingen wird ein Konzept für die Nachnutzung des Landesgartenschau-Geländes als Modell erprobt. Landwirtschaftsminister Josef Miller betonte gestern in einer Pressekonferenz, dass die Zusammenarbeit von Bürgern, Vereinen und Firmen zur Gestaltung von Grünflächen, Pflanzungen sowie Spiel- und Sportanlagen beispielhaft sei. „Damit entsteht ein Erlebnis- und Erholungsgebiet, das mit seinem Modellcharakter Maßstäbe in Bayern setzen soll", so der Minister.

Eine sinnvolle Folgenutzung sei für die Planung künftiger Landesgartenschauen (LGS) von wachsender Bedeutung, so Miller. In Memmingen habe sich der 2001 gegründete „Verein der Freunde der Landesgartenschau" zum Ziel gesetzt, die Ideen der LGS am Leben zu halten. Weil so viel Engagement öffentliche Anerkennung verdiene, unterstütze das Landwirtschaftsministerium das Nachnutzungs-Konzept trotz knapper werdender Finanzen mit 20000 Euro.
Miller berichtete weiter, dass Karin Eichner und Petra Schiller unter Anleitung von Professor Dr. Beiersdorf von der Fachhochschule Weihenstephan in ihrer Diplomarbeit „Wirtschaftliche Auswirkungen der Landesgartenschau Memmingen 2000" untersucht hätten. Dabei hätten sie festgestellt, dass an der LGS-Gestaltung annähernd 200 Personen ein Jahr lang beschäftigt gewesen seien und die am Bau beteiligten Firmen eine deutliche Umsatzsteigerung erzielt hätten. Ebenso hätten Memminger Restaurants starke Umsatzzuwächse verzeichnet und bei den Übernachtungszahlen sei ein deutlicher Anstieg erkennbar gewesen. Die Studie habe weiter ergeben, so Miller, dass das Hotellerie- und Gastronomie-Gewerbe der große Gewinner gewesen sei und noch heute davon zehre. Auch die Geschäfte in der Innenstadt hätten der Untersuchung zufolge überdurchschnittliche Umsatzsteigerungen erzielt. Oberbürgermeister Dr. Ivo Holzinger zeigte sich erfreut, dass Memmingen als Beispiel für eine Nachnutzung des LGS-Geländes ausgewählt worden sei. Das Areal diene heute als Naherholungsgebiet, biete auch der Jugend Abwechslung und sei für vielerlei Veranstaltungen nutzbar.

Stärkung für Standort

Über 14 Millionen Menschen hätten seit dem Jahre 1980 elf bayerische Landesgartenschauen besucht, berichtete gestern Dagmar Voß, Geschäftsführerin der „Gesellschaft für Förderung der bayerischen Landesgartenschauen" in München. „Wenn die Nachnutzung nicht allein aus Pflege- und Unterhaltsmaßnahmen besteht, sind die wirtschaftlichen Impulse, die von einer LGS ausgehen, auch langfristig nutzbar und stärken den Standort", so Voß.
Über 40 aktive Mitglieder hätten sich nach dem Ende der Großveranstaltung zur Gründung des Vereins „Freunde der Landesgartenschau" zusammengefunden, freute sich dessen Vorsitzende Claudia Knoll. Rund 15000 Menschen hätten im letzten Jahr verschiedene Feste und Aktionen besucht. Auch heuer würden auf dem Gelände, das stetig weiterentwickelt werden soll, wieder zahlreiche Veranstaltungen stattfinden.

Quelle: Memminger Zeitung, 06.05.2003 / Autor: Adolf Rothermel

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