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Kuschelige Lämmer, süße Lollis u. leuchtende Augen

Freunde der Landesgartenschau - 600 Buben und Mädchen gehen am Ostersonntag im Stadtpark auf Nestersuche

"Er bringt die Eier und ist braun. Und er hat ein kuscheliges Fell." Nein: Gesehen hat sie ihn noch nicht. Trotzdem weiß Jamila alles über den Osterhasen, was wichtig ist - vor allem, was er ins Nest legen soll: "Am liebsten Kaugummi mit Erdbeergeschmack und Schoko-Ostereier." Die braunen Augen der Fünfjährigen leuchten. Sie ist eins von rund 600 Kindern, die an diesem Ostersonntag im Stadtpark auf Ostereiersuche gehen.
Noch heißt es anstehen: Gerade werden die Suchscheine mit Nummern ausgegeben, die die Reihenfolge bestimmen, in der die Kinder auf das Gelände dürfen.
Jamila und ihre zwei Jahre jüngere Schwester Ayjana störts wenig: Sie haben den Streichelzoo entdeckt und knuddeln Kaninchen, Meerschweinchen und Lämmer. Derweil hält Mutter Yvonne Ahmed mit Enya Anisa im Kinderwagen die Stellung.
Zum siebten Mal organisiert der Verein "Freunde der Landesgartenschau" die Aktion für Kinder bis 14 Jahre. "Die Suche ist noch kein einziges Mal ausgefallen - wir waren auch schon im Schneetreiben hier", erzählt Claudia Knoll vom Verein.
Auch sonst lassen sich die Organisatoren nicht aus der Ruhe bringen: Weder von Nesträubern - "das ist Gott sei Dank selten" - noch von verschwundenen Streichelzoo-Tieren. "Ab und zu müssen wir Meerschweinchen suchen, weil sie in irgendwelchen Jackentaschen gelandet sind. Aber die Eltern bringen sie immer wieder zurück", sagt Knoll und lacht.
Ab elf Uhr dürfen die Kinder gruppenweise auf das Gelände. Elias und Lamin haben die Nester schnell entdeckt: Beide tragen je ein Pappnest vor sich her. Auf dem Heu liegen ein hart gekochtes Ei, Schoko-Eier, ein Päckchen Gummibärchen und ein großer Hase aus Butterkaramell.
Ob gleich genascht wird? Als Antwort gibt es von den beiden acht- und elfjährigen Buben aus Berkheim nur ein vielsagendes Grinsen. Mutter Gaby Belaoucha lacht: "Den Kindern macht das hier einen Riesenspaß, und es ist eine tolle Idee für Familien."
Während der Nachwuchs auf Nester-Jagd geht, filmen und fotografieren die Eltern. Dazwischen schallen aufgeregte Kinderschreie: "Ich hab eins, ich hab eins", ruft ein Bub und rennt zu seinem Papa, das Geschenk von Meister Langohr in Händen.
Die vierjährige Sophie Kiel und ihr Bruder Sascha machen derweil eine Pause im Schatten. Sophie schaut sich ihre Tüte mit "roten Lämmchen aus Zucker" an. Die gefallen ihr besonders.
Den Osterhasen höchstpersönlich haben beide auch getroffen. Davon sind gleich zwei unterwegs - einer im Kostüm mit glattem, goldgelbem Fell, der andere mit rosafarbenem Gürtel und großem Bommelschwanz.
Abseits des Trubels sorgen Susanne Blaser aus Volkratshofen und ihre Familie dafür, dass "kein Kind leer ausgeht". Auf den Tischen stehen Kartons mit Eiern, Lollis und Osterhasen, welche die Helfer in die Nester verteilen. Die Akkord-Arbeit an Ostern hat für die Blasers Tradition: "Wir sind von Anfang an dabei", sagt die 37-Jährige. "Für uns gehört das fest zum Ostersonntag dazu."

Quelle: Memminger Zeitung/Autorin: Verena Kaulfersch


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